Die Vision von Salzburg als ein „Rom des Nordens“

Wolf Dietrich von Raitenau und die Italianità der Stadt Salzburg

Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau und seine Vision von Salzburg als "sein Rom des Nordens“.

Wir begeben uns auf die Suche nach dem Geheimnis der "Italianita" von Salzburg und der Entwicklung der mittelalterlichen Stadt hin zu einem Zentrum des Barocks nördlich der Alpen.
Zudem lernen wir die für Salzburg so prägende Persönlichkeit von Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau und sein familiäres sowie zeitliches Umfeld genauer kennen.
Die Tour führt von Schloss Mirabell (früher Schloss Altenau), über den Sebastiansfriedhof, durch die Hofstallgasse in das "barocke Herz" der Altstadt.

UNESCO-Weltkulturerbe
Wolf Dietrich v. Raitenau ist für die Entwicklung von Salzburg zu einem barocken Zentrum nördlich der Alpen
mehr als maßgeblich. Seine Visionen und vorausschauenden Pläne formen die Basis,
auf und aus der sich das mittelalterliche Salzburg hin zu einem „Rom des Nordens" herausildet.
Somit ist er der "Vater" dieser für Salzburg so bezeichnenden gewissen "Italianita".
Ihm verdankt Salzburg zu einem sehr großen Teil seinen heutigen Status als UNESCO Weltkulturerbe.

Hollywood
Wolf Dietrich v. Raitenau birgt als Person eine gewisse Widersprüchlichkeit in sich. Zu seiner Zeit fasziniert und begeistert er, wird aber gleichzeitig auch gefürchtet und gehasst. Diese Widersprüchlichkeit seines Charakters kommt in der regen Bautätigkeit, seiner eheähnlichen Lebensweise mit Salome Alt sowie seinem tragischen Ende auf der Festung bestens zum Ausdruck und fesselt bis heute.
Die Lebensgeschichte von Wolf Dietrich v. Raitenau wäre der ideale Stoff für einen Hollywood Blockbuster.

Architektur
Die umfangreichen Bauvorhaben Wolf Dietrichs haben das mittelalterliche Salzburg maßgeblich verändert.
Die weitläufigen Plätze um den Dom wurden von ihm und seinem architektonischen Berater Vincenzo Scamozzi (1548-1616) in großzügiger, aber auch rücksichtsloser Art geschaffen: Alter Markt, Residenzplatz, Domplatz, Kapitelplatz, Mozartplatz. Seine Nachfolger haben vielfach das fortgeführt, was er begonnnen hatte, wenn auch leicht verändert.Seine Nachfolger haben trotz ihrer Änderungen vielfach das zu Ende geführt, was er großteils begonnen hatte. 

Italien
Die Beziehung zwischen Salzurg und Italien war seit jeher sehr eng. Es gab schon früh einen regen Austausch von Waren, Ideen und Menschen, besonders mit Venedig. Diese enge Verbundenheit manifestierte sich auch in der Salzbburger Kunst und Architektur durch die "welschen Meister", die nach Salzburg kamen, um hier für die Fürsterzbischöfe tätig zu werden. 


Eheähnliches Leben
Das familiäre Zusammenleben des Salzburger Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau mit der
Bürgertochter Salome Alt (1568-1633) und ihre 15 gemeinsamen Kindern waren in dieser Zeit
ungewöhnlich und erregten Aufsehen.
Salome Alt war bei den Salzburgern beliebt und wurde für ihre zurückhaltende Lebensweise sowie für den besänftigenden Einfluss auf den Landesherrn jedoch sehr geschätzt.
Nach dem Sturz von Wolf Dietrich im Jahre 1612 musste sie mit ihren Kindern das Land verlassen.

Tod
Wolf Dietrich von Raitenau ist nach Jahren strenger Gefangenschaft 1617 auf der Festung Hohensalzburg verstorben.
Seine letzte Ruhe fand er in seinem Mausoleum, der Gabrielskapelle auf dem Seastiansfriedhof.

High Lights der Wolf Dietrich von Raitenau und die Salzburger Italianità - Tour:

Schloss Miarabell, Mirabellgarten, Susannabrunnen
Das Schloss Altenau war  als "villa sub urbana" die "gebaute Liebeserklärung" von Fürst-Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau an seine Lebensgefährtin Salome Alt. Dazu brachte er die Tradition des großzügig gestalteten Renaissancegarten von Italien nnach Salzburg. Möglicherweise wurde auch der geheimnisvolle Susannabrunnen im heutigen Mirabellgarten von Wolf Dietrich 
beim Innsbrucker Bildhauer Hans Waldburger in Auftrag gegeben.

Ein jähes Ende
Nach dem Sturz von Wolf Dietrich bekam das Schloss von seinem Nachfolger Markus Sittikus von Hohenems einen neuen Namen. Es hieß von nun an Schloss Mirabell um möglichst die Erinnerung an seinen Vorgänger zu tilgen.
Fürsterzbischof Paris Lodron liebte das Schloss Mirabell und veranlasste einen weiteren Ausbau.
Johann Ernst Graf Thun ließ die Anlage vom berühmten Architekten Johann Bernhard Fischer von Erlach prunkvoll vergrößern und den barocken Garten gestalten. Eine neuerliche Erweiterung brachte die Regentschaft von Franz Anton von Harrach mit sich.
Er beauftragte den renommierten Hofarchitekten Johann Lukas von Hildebrandt mit dem Umbau zu einem prachtvollen repräsentativen Barockschloss mit Prunkstiege und Marmorsaal.

Die Engelstreppe
Das repräsentative Stiegenhaus im Schloss Mirabell, die Engelstreppe, ist das Herzstück der Schlossanlage. Sie ist ein Meisterwerk der Scalalogie und führt hinauf in den Marmorsaal.  Die berühmten, humorvollen Putti zieren die ornamentqal geschwungene Balustraqde der Treppenanlage.
Die berühmten Putti-Figuren zieren mit Humor die rnamental geschwungene Balustrade der Treppenanlage.
Sie stammen wie die römischen Gottheiten in den Treppen-Nischen von Georg Raphael Donner und seiner Werkstatt.

Das Spiel mit Gegensätzlichem
Das barocke Zeitalter liebte das reizvolle Spiel mit Gegensätzlichem.
Im barocken Schlossgarten treffen die 28 idealisierten römischen Gottheiten in Überlebensgröße auf die 28 Zwerge mit körperlichen Missbildungen.
Das Vanitas-Motiv ist im Barock sehr beliebt und besonders an diesem Ort allgegenwärtig.

Sebbastiansfriedhof mit Gabrielskapelle

Der Sebbastiansfriedhof wurde bei Friedhof zu St. Sebastian wurde bei Andrea Bertoletto als Ersatz für den Domfriedhofh in Auftrag gegeben.
Der romantische Friedhof ist ein geheimes Juwel der Stadt. Der Campo Santo beeindruckt mit seinen prächtigen Arkaden und den malerisch verwitterten Grablegen. Hier scheint die  Zeit still zu stehen. 

Das Mausoleum von Wolf Dietrich, die Gabrielskapelle ist ein Meisterwerk der Renaissance von Elia Castellohier in Salzburg.
Es akzentuiert eindrucksvoll die Mitte des Friedhofs. Die ungewöhnliche Rundform des Baus erinnert an das Grabmahl von Theoderich dem Großen, in Ravenna. Das schlichte Äußere folgt der architektonischen Formensprache der Renaissance und kontrastiert mit dem reichen Dekorum des Inneren.
Maurische und manieristische Stilmerkmale treten hier eindrucksvoll nebeneinander in Erscheinung.Die Fußbodenplatten aus Marmor wurden durch die Jahrhunderte von den Schuhsohlen glatt poliert. 

Etliche berühmte Salzburger Familien ließen in den noblen Grufarkaden ihre Grablegen errichten und reich ausstatten. Die Fußbodenplatten aus Marmor wurden übber die Jahrhunderte durch die Schuhsohlen der Friedhofsbesucher glattpoliert.
Sie sind ein eindrucksvolles Zeugnis für das Memento mori, die Vergänglichkeit des irdischen Lebens
an diesem so besonderen Ort.
Hier befindet sich auch das sogenannte "Mozartgrab" und die Kommunen-Gruft, in der Leopold Mozart bestattet wurde.
Auch der berühmte Vater der Medizin Paracelsus wurde hier zur letzten Ruhe gebettet.

Seit 2014 sind auf diesem "Campo Santo" wieder Urnenbestattungen möglich.

Das barocke Zentrum der Stadt Salzburg - seit 1997 UNESCO Weltkulturerbe

Über die Staatsbrücke führt uns die Tour in das historische Zentrum der Stadt Salzburg.
Die Fülle und reiche Ausstattung der großzügigen Platzanlagen mit den repräsentativen barocken Sakaral- und Profanbauten beeindrucken immer wieder.
Mehr als spannend ist die Genese vom mittelalterlichen Stadtkern hin zu einem prachtvollen Zentrum des Barocks nördlich der Alpen nach dem großen Vorbild der ewigen Stadt Rom.

Eindrucksvolle Zeugnisse aus der Zeit Wolf Dietrtichs von Raitenau und seinen Nachfolgern haben sich bis in die heutige Zeit bewahrt. Manch verborgener Schatz springt dennoch nicht sofort ins Auge des Betrachters und
wartet darauf, entdeckt und wahrgenommen zu werden.

Der Salzburger Dom

Das frühbarocke Gesamtkunstwerk beeindruckt die Besucher mit seiner imposanten Schaufassade aus Untersberger Forellenmarmor. Das Skulpturenprogramm der Fassade entspricht den Vorgaben des Tridentinum (Konzeil von Trient, 1545-1563) und vermittelt als eine Art in Stein gehauenes Glauensekenntnis die Lehre der katholischen Kirche auf anschaulioche Weise.
In den Stuckmalereien (Quadri riportati) der Innenausstattung von Arsenio Mascagni (1579-1636) findet sie ihre malerische Fortsetzung. Im Geiste einer "Via sacra" wird der gläubige Besucher auf den Höhepunkt am Hauptaltar mit seiner Inschrift "Du hast mir kundgetan die Wege des Lebens" hingeführt.

Auch die Innenausstattung des Salzburger Doms bringt den Geist der Gegenreformation und die Botschaft des Konzel von Trient an die Gläubigen zum Ausdruck. In den Stuckmalereien (Quadri riportati) von  Fra Arsenio Mascagni (1579-1636) findet das Glaubensbekenntnis der Domfassade seine Fortsetzung. Im Geiste einer Via Sacra wurd der Besucher auf den Höhepunkt am Hauptaltar mit seiner Inschrift "Du hast mir gezeigt die Wege des Lebens" hingeführt.

Die Hofmarstallgasse und der Festspielbezirk

Mit dem Bau des Hofmarstalles läutete Wolf Dietrich die glanzvolle Funktion
dieses Areals als Festspielbezirk bereits 1607 ein.
Er wollte keine Stallungen in seiner Residenz und veranlasste daher den Bau des fürsterzbischöflichen
Prunkstalles auf dem Areal des Frauengartens.

Edle Pferde dienten seit jeher der fürstlichen Repräsentation und mussten entsprechend
ausgebildet und versorgt werden.

Die Salzburger Pferdeschwemme sowie die Futtertröge aus Marmor bezeugen bis
heute auf eindrucksvolle Weise, die Nobilität dieses Stallgebäudes (heute Großes Festspielhaus).
Die Hofstallgasse wurde bereits in dieser Zeit gepflastert und avancierte zu einer
"Via principalis" (Paumgartner 1966), nach römischen Vorbild.

Die Neukonzipierung des Straßenzuges Herbert von Karajanplatz - Hofstallgasse - Max Reinhard-Platz - Franziskanergasse - Domplatz folgt einer um 1604 konzipierten Planung von Wolf Dietrich von Raitenau,
die auf die Beratung von Vincenzo Samozzi (1552-1616), den bekannten Schüler Andrea Palladios (1508-1580) zurückgeht. Scamozzi veröffentlicht in seinem Traktat "L"Idea dell‘ architettura universale"
seinen monumentalen Plan für den Domneubau in Salzburg mit fünf rundbogigen Frontalportalen (1606).
Zuvor befand sich auf diesem Areal der Frauengarten des St. Peter Klosters der für Obst- und Gemüsebau aber auch als Viehweide genutzt wurde.

Heute beeindruckt der Festspielbezirk mit seinen Bauten sowie mit der reichen künstlerischen Ausstattung. Während der Festspielzeit trifft sich hier die weltweite Musik- und Kunstszene.
Auch die von Paris Lodron 1622 gegründete Salzburger Universität hat hier ihre Wiege.
Sie wurde 1622 gegründet begeht 2022 ihr 400 Jahr-Jubiläum.

Somit hat sich die Vision Wolf Dietrichs von Raitenau, diesen Straßenzug als eine Salzburger Prozessionsgasse, die von einer Via principalis in eine Via sacra,
die in den Domplatz mündet und im Hochaltarbild ihre ikonographische
wie religiöse Erfüllung findet, erfüllt.

Du hast mir gezeigt den Weg zum Leben, Psalm 15 

Dauer: Ca. 3 Stunden mit Pause
Preis pro Gruppe (bis 20 Personen) ab 200,--€ 

Im Preis inbegriffen sind folgende Leistungen:

  • Stadtrundgang 3 Stunden
  • Eine  Erfrischungspause mit einer „Salzbburger Leckerei“.
  • Ein Hand-Out über den Inhalt der Tour für jeden Teilnehmer
  • Besichtigung der Gabrielskapelle im Sebastiansfriedhof
  • Ein Hand-Out über den Inhalt des Stadtrundgangs für jeden Teilnehmer

Ich freue mich auf Sie!
Ihre Gertraud-Sophia Kamml

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