High Lights der Wolf Dietrich von Raitenau und die Salzburger Italianità - Tour:
Schloss Miarabell, Mirabellgarten, Susannabrunnen
Das Schloss Altenau war als "villa sub urbana" die "gebaute Liebeserklärung" von Fürst-Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau an seine Lebensgefährtin Salome Alt. Dazu brachte er die Tradition des großzügig gestalteten Renaissancegarten von Italien nnach Salzburg. Möglicherweise wurde auch der geheimnisvolle Susannabrunnen im heutigen Mirabellgarten von Wolf Dietrich
beim Innsbrucker Bildhauer Hans Waldburger in Auftrag gegeben.
Ein jähes Ende
Nach dem Sturz von Wolf Dietrich bekam das Schloss von seinem Nachfolger Markus Sittikus von Hohenems einen neuen Namen. Es hieß von nun an Schloss Mirabell um möglichst die Erinnerung an seinen Vorgänger zu tilgen.
Fürsterzbischof Paris Lodron liebte das Schloss Mirabell und veranlasste einen weiteren Ausbau.
Johann Ernst Graf Thun ließ die Anlage vom berühmten Architekten Johann Bernhard Fischer von Erlach prunkvoll vergrößern und den barocken Garten gestalten. Eine neuerliche Erweiterung brachte die Regentschaft von Franz Anton von Harrach mit sich.
Er beauftragte den renommierten Hofarchitekten Johann Lukas von Hildebrandt mit dem Umbau zu einem prachtvollen repräsentativen Barockschloss mit Prunkstiege und Marmorsaal.
Die Engelstreppe
Das repräsentative Stiegenhaus im Schloss Mirabell, die Engelstreppe, ist das Herzstück der Schlossanlage. Sie ist ein Meisterwerk der Scalalogie und führt hinauf in den Marmorsaal. Die berühmten, humorvollen Putti zieren die ornamentqal geschwungene Balustraqde der Treppenanlage.
Die berühmten Putti-Figuren zieren mit Humor die rnamental geschwungene Balustrade der Treppenanlage.
Sie stammen wie die römischen Gottheiten in den Treppen-Nischen von Georg Raphael Donner und seiner Werkstatt.
Das Spiel mit Gegensätzlichem
Das barocke Zeitalter liebte das reizvolle Spiel mit Gegensätzlichem.
Im barocken Schlossgarten treffen die 28 idealisierten römischen Gottheiten in Überlebensgröße auf die 28 Zwerge mit körperlichen Missbildungen.
Das Vanitas-Motiv ist im Barock sehr beliebt und besonders an diesem Ort allgegenwärtig.
Sebbastiansfriedhof mit Gabrielskapelle
Der Sebbastiansfriedhof wurde bei Friedhof zu St. Sebastian wurde bei Andrea Bertoletto als Ersatz für den Domfriedhofh in Auftrag gegeben.
Der romantische Friedhof ist ein geheimes Juwel der Stadt. Der Campo Santo beeindruckt mit seinen prächtigen Arkaden und den malerisch verwitterten Grablegen. Hier scheint die Zeit still zu stehen.
Das Mausoleum von Wolf Dietrich, die Gabrielskapelle ist ein Meisterwerk der Renaissance von Elia Castellohier in Salzburg.
Es akzentuiert eindrucksvoll die Mitte des Friedhofs. Die ungewöhnliche Rundform des Baus erinnert an das Grabmahl von Theoderich dem Großen, in Ravenna. Das schlichte Äußere folgt der architektonischen Formensprache der Renaissance und kontrastiert mit dem reichen Dekorum des Inneren.
Maurische und manieristische Stilmerkmale treten hier eindrucksvoll nebeneinander in Erscheinung.Die Fußbodenplatten aus Marmor wurden durch die Jahrhunderte von den Schuhsohlen glatt poliert.
Etliche berühmte Salzburger Familien ließen in den noblen Grufarkaden ihre Grablegen errichten und reich ausstatten. Die Fußbodenplatten aus Marmor wurden übber die Jahrhunderte durch die Schuhsohlen der Friedhofsbesucher glattpoliert.
Sie sind ein eindrucksvolles Zeugnis für das Memento mori, die Vergänglichkeit des irdischen Lebens
an diesem so besonderen Ort.
Hier befindet sich auch das sogenannte "Mozartgrab" und die Kommunen-Gruft, in der Leopold Mozart bestattet wurde.
Auch der berühmte Vater der Medizin Paracelsus wurde hier zur letzten Ruhe gebettet.
Seit 2014 sind auf diesem "Campo Santo" wieder Urnenbestattungen möglich.
Das barocke Zentrum der Stadt Salzburg - seit 1997 UNESCO Weltkulturerbe
Über die Staatsbrücke führt uns die Tour in das historische Zentrum der Stadt Salzburg.
Die Fülle und reiche Ausstattung der großzügigen Platzanlagen mit den repräsentativen barocken Sakaral- und Profanbauten beeindrucken immer wieder.
Mehr als spannend ist die Genese vom mittelalterlichen Stadtkern hin zu einem prachtvollen Zentrum des Barocks nördlich der Alpen nach dem großen Vorbild der ewigen Stadt Rom.
Eindrucksvolle Zeugnisse aus der Zeit Wolf Dietrtichs von Raitenau und seinen Nachfolgern haben sich bis in die heutige Zeit bewahrt. Manch verborgener Schatz springt dennoch nicht sofort ins Auge des Betrachters und
wartet darauf, entdeckt und wahrgenommen zu werden.
Der Salzburger Dom
Das frühbarocke Gesamtkunstwerk beeindruckt die Besucher mit seiner imposanten Schaufassade aus Untersberger Forellenmarmor. Das Skulpturenprogramm der Fassade entspricht den Vorgaben des Tridentinum (Konzeil von Trient, 1545-1563) und vermittelt als eine Art in Stein gehauenes Glauensekenntnis die Lehre der katholischen Kirche auf anschaulioche Weise.
In den Stuckmalereien (Quadri riportati) der Innenausstattung von Arsenio Mascagni (1579-1636) findet sie ihre malerische Fortsetzung. Im Geiste einer "Via sacra" wird der gläubige Besucher auf den Höhepunkt am Hauptaltar mit seiner Inschrift "Du hast mir kundgetan die Wege des Lebens" hingeführt.
Auch die Innenausstattung des Salzburger Doms bringt den Geist der Gegenreformation und die Botschaft des Konzel von Trient an die Gläubigen zum Ausdruck. In den Stuckmalereien (Quadri riportati) von Fra Arsenio Mascagni (1579-1636) findet das Glaubensbekenntnis der Domfassade seine Fortsetzung. Im Geiste einer Via Sacra wurd der Besucher auf den Höhepunkt am Hauptaltar mit seiner Inschrift "Du hast mir gezeigt die Wege des Lebens" hingeführt.
Die Hofmarstallgasse und der Festspielbezirk
Mit dem Bau des Hofmarstalles läutete Wolf Dietrich die glanzvolle Funktion
dieses Areals als Festspielbezirk bereits 1607 ein.
Er wollte keine Stallungen in seiner Residenz und veranlasste daher den Bau des fürsterzbischöflichen
Prunkstalles auf dem Areal des Frauengartens.
Edle Pferde dienten seit jeher der fürstlichen Repräsentation und mussten entsprechend
ausgebildet und versorgt werden.
Die Salzburger Pferdeschwemme sowie die Futtertröge aus Marmor bezeugen bis
heute auf eindrucksvolle Weise, die Nobilität dieses Stallgebäudes (heute Großes Festspielhaus).
Die Hofstallgasse wurde bereits in dieser Zeit gepflastert und avancierte zu einer
"Via principalis" (Paumgartner 1966), nach römischen Vorbild.
Die Neukonzipierung des Straßenzuges Herbert von Karajanplatz - Hofstallgasse - Max Reinhard-Platz - Franziskanergasse - Domplatz folgt einer um 1604 konzipierten Planung von Wolf Dietrich von Raitenau,
die auf die Beratung von Vincenzo Samozzi (1552-1616), den bekannten Schüler Andrea Palladios (1508-1580) zurückgeht. Scamozzi veröffentlicht in seinem Traktat "L"Idea dell‘ architettura universale"
seinen monumentalen Plan für den Domneubau in Salzburg mit fünf rundbogigen Frontalportalen (1606).
Zuvor befand sich auf diesem Areal der Frauengarten des St. Peter Klosters der für Obst- und Gemüsebau aber auch als Viehweide genutzt wurde.
Heute beeindruckt der Festspielbezirk mit seinen Bauten sowie mit der reichen künstlerischen Ausstattung. Während der Festspielzeit trifft sich hier die weltweite Musik- und Kunstszene.
Auch die von Paris Lodron 1622 gegründete Salzburger Universität hat hier ihre Wiege.
Sie wurde 1622 gegründet begeht 2022 ihr 400 Jahr-Jubiläum.
Somit hat sich die Vision Wolf Dietrichs von Raitenau, diesen Straßenzug als eine Salzburger Prozessionsgasse, die von einer Via principalis in eine Via sacra,
die in den Domplatz mündet und im Hochaltarbild ihre ikonographische
wie religiöse Erfüllung findet, erfüllt.
Du hast mir gezeigt den Weg zum Leben, Psalm 15